
Stay@Home – Treat@Home
Das Projekt "Stay@Home – Treat@Home hat zum Ziel, die Versorgung pflegebedürftiger Menschen zu verbessern, die in Berlin in der Häuslichkeit leben. Zugleich ist es ein Forschungsprojekt.

Der Bedarf
In Berlin wurden 2021 über 185 500 pflegebedürftige Menschen erfasst, 25% von ihnen wurden überwiegend durch ambulante Pflegedienste, 58% überwiegend durch Angehörige versorgt.
Zum Teil werden gesundheitliche Veränderungen der Pflegebedürftigen noch zu spät erkannt oder kommuniziert. Im medizinisch nicht-dringlichen Akutfall wäre die Inanspruchnahme von Notfallstrukturen häufig vermeidbar.
Das Ziel
Wir wollen die Gesundheit der Betroffenen fördern und die Zahl ungeplanter Krankenhausaufnahmen reduzieren.



Der Weg
Um dieses Ziel zu erreichen, wird ein telemedizinisches Netzwerk, bestehend aus medizinisch und pflegerisch versorgenden und teils mobilen Akteurinnen und Akteuren, etabliert. Die Grundlage bildet ein digitales interaktives Gesundheitstagebuch, kurz: DiG. Diese DiG enthält gesundheits- und versorgungsrelevante Informationen und unterstützt den Dialog aller beteiligter Fachdisziplinen miteinander.
Das Netzwerk
Basis ist die Kommunikation zwischen Hausärztinnen und Hausärzten und ihren Patientinnen und Patienten mit der Möglichkeit, die Beratung und Versorgung im akuten Behandlungsfall auf andere versorgende Fachdisziplinen bzw. Institutionen wie den KV-ärztlichen Bereitschaftsdienst, die Hilfsorganisationen Malteser und Johanniter und die Zentrale Notaufnahme der Charité am Campus Benjamin Franklin mit einer telemedizinischen Anbindung auszuweiten.


Die Forschung
Im Projektzeitraum von Oktober 2022 bis September 2026 wird untersucht, wie sich die neue Versorgungsstruktur auf die Zahl von Notfalleinsätzen, Krankenhausbehandlungen, Behandlungskosten und Lebensqualität auswirkt. Das Projekt wird mit ca. neun Millionen Euro im Rahmen des G-BA Innovationsfonds gefördert. Die Konsortialführung erfolgt durch die Charité – Universitätsmedizin Berlin als Zusammenarbeit der Zentralen Notaufnahme (ZNA) unter der Leitung von Prof. Dr. Rajan Somasundaram und der Forschungsgruppe Geriatrie | AG Pflegeforschung unter Leitung von Prof. Dr. Nils Lahmann. Das Projekt wird zudem getragen von diversen namhaften Konsortialpartnern.